Trick für Heldinnen Nicole Bühlmann Coaching Workshops für Heldinnen

Heldin Heidi

Ich möchte dir heute die Geschichte von Heidi erzählen und warum sie für mich eine wahrhaftige Heldin ist.

Ich traf Heidi mit 20 Jahren auf einer Busfahrt von Brasilien in den Norden von Venezuela. Bei einem der seltenen Stopps kamen wir ins Gespräch und als ich ihr sagte, dass ich aus der Schweiz bin, war das Eis gebrochen.
Kein Wunder, wenn man den gleichen Namen trägt, wie die Protagonistin eines der bekanntesten Schweizer Literatur Werke. Sie bot mir schon in diesem ersten Gespräch an, dass ich bei ihr wohnen darf, sobald ich in der Hauptstadt Caracas sei. Und so nahm unsere Freundschaft ihren Anfang.

Ich erinnere mich noch genau, wie ich alleine mit dem Bus in eine der gefährlichsten Städte der Welt reinfuhr. Wir hatten telefonisch vereinbart, dass sie mich am Busbahnhof von Caracas abholt. Damals hatte ich kein Mobiltelefon und der Bus war über zwei Stunden zu spät. Ich war extrem nervös, da ich mir keine Alternative überlegt hatte, wo ich sonst hätte nächtigen können. Es war bereits spät. Keine gute Zeit, um sich eine Unterkunft zu suchen.

Doch es gab noch Wunder. Heidi wartete geschlagene zwei Stunden am Busbahnhof auf mich. Auf eine Person, welche sie während einem kurzen Gespräch auf einem Toilettenstopp irgendwo in der Pampa von Venezuela getroffen hatte. Du kannst dir sicherlich vorstellen, dass ich Heidi sofort tief in mein Herz geschlossen habe. Und diese Freundschaft hat auch 15 Jahre später noch bestand.

Der Ruf zum Abenteuer

Wir schreiben das Jahr 2018. Venezuela befindet sich in einer Wirtschaftskrise. Das Land ist total isoliert. Es werden keine Ware importiert und es fehlt an Lebensmittel, Medikamenten und Güter des täglichen Bedarfs. Die Währung «Bolivar» hat fast keinen Wert mehr. Viele Ve­ne­zo­la­ner verlassen das Land.

Auch in Heidi keimt der Wunsch in einem anderen Land einen Neustart zu versuchen.

2019 war es dann soweit. Heidi fasste den Entschluss ihre Familie, Freunde und ihre gesamte bekannte Welt zu verlassen und sich auf in ein Abenteuer zu machen. Du kannst dir sicherlich vorstellen, dass dies für sie überhaupt keine einfache Entscheidung war.

Erschwerend kam hinzu, dass die lokale Währung, der Bolivar, in keinem anderen Land von Nutzen ist. Für Venezolaner ist es unmöglich in ein anderes Land zu reisen und dort am Bankautomat Geld abzuheben. Keine Bank auf der Welt nimmt Bolivar an. Entsprechend bekommt man in Venezuela auch keine Dollar oder Euro. Zumindest nicht auf dem legalen Weg. Heidi blieb nichts anderes übrig, als auf dem Schwarzmarkt Euros zu besorgen. Und dies zu einem extrem schlechten Kurs. Mit 1’500 Euros machte sich Heidi mutig auf den Weg in eine neue Welt.

Ankunft in der unbekannten Welt

Am 20. Juni 2019 landete Heidi in Madrid, wo ihr neues Leben beginnen soll.

Der erste Erfolg stellt sich ein. Heidis’ Asylantrag in Spanien wird genehmigt. Somit darf sie sechs Monate bleiben. Doch wie soll sie mit 1’500 Euros in Spanien überleben, ohne legal arbeiten zu dürfen?

Heidi schlägt sich durch, sie findet ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft und kann als erstes in einer Metzgerei putzen. Später ergibt sich die Möglichkeit, dass sie sich um eine ältere Frau kümmern kann. Dabei verdient Heidi 10 Euro am Tag. Im Februar 2020 hat Heidi die «Tarjeta roja» bekommen. Diese berechtigt sie, legal in Spanien zu arbeiten.

Und was wäre eine gute Geschichte ohne Happy End? Heidi hat sich in Spanien in Miguel verliebt. Ich durfte ihn letzte Woche per Video-Chat kennenlernen und mich über das junge Glück freuen.

Warum sie für mich eine Heldin ist

Venezuela ist am Boden. Als Ingenieurin bot das Land keinerlei Opportunitäten mehr für sie. Heidi hat den Kopf nicht in den Sand gesteckt, auch wenn die Lage in vieler Hinsicht aussichtslos war. Sie hat trotzdem nie aufgegeben. Sie hat ihre eigenen Ängste überwunden und hat sich mutig aufgemacht, in eine neue und unbekannte Welt aufzubrechen. Und dies, ohne zu wissen, was auf sie zukommt. Sie ist für sich eingestanden, denn sie wusste, dass das Leben noch mehr für sie bereithält.

Es sind die kleinen Schritte, welche es ausmachen. Ein Schritt ist ein Anfang und Heidi kann heute auf einen unglaublichen Weg zurückblicken. Der Unterschied zu anderen ist, dass Heidi losgelaufen ist.

Heidis’ drei Heldinnen-Tipps

  1. Liebe ist der einzige Weg zur Ganzheit. Liebe zum Planeten, Liebe zu unserer Familie und Freunden, Liebe zum Job, Nächstenliebe und sogar Liebe, zu denen, welche uns verletzt haben. In der Lage zu sein, selbstlos zu lieben und immer unser Bestes zu geben, ist das Geheimnis.
  2. Wenn du dich traurig fühlst, dann halte dich nicht zurück, versuche nicht, deine Gefühle zu ignorieren oder zu verstecken. Traurigkeit ist Teil unseres Lebens, und sie zeigt uns auf, was in uns selbst zu heilen ist. Diese Heilung erlaubt uns schlussendlich, uns frei zu fühlen.
  3. Sei wie eine Palme, die bei Sturm flexibel ist, und sich mit den Bewegungen des Windes biegt. Die Palme biegt sich aber bricht dabei nicht. Und wenn der Sturm vorbei ist, steht die Palme mit ihren stark belaubten Blättern wieder aufrecht, und kann die Sonnenstrahlen geniessen.

Wenn dich diese Geschichte inspiriert hat, deinen eigenen Weg zu gehen, dann teile sie gerne mit deinen Freundinnen, Schwägerinnen, Cousinen, Arbeitskolleginnen, Kosmetikerinnen etc. – Die Welt braucht unbedingt mehr Heldinnen wie Heidi.


«Heldinnen des Alltags»

In der Kategorie «Heldinnen des Alltags», darf Life Coach und Mentaltrainer Nicole Bühlmann die Heldinnengeschichten von unglaublichen Frauen erzählen. Viele Frauen scheitern daran ihren «eigenen Ruf» nicht zu erkennen oder schrecken vor der «entscheidenden Prüfung» im Leben zurück. Mögen diese Geschichten alle Frauen daran erinnern, dass in jeder von uns eine Heldin steckt. Wenn wir sie zum Leben erwecken, dann wartet eine unglaubliche Belohnung auf uns. Nicole Bühlmann begleitet Frauen auf diesem Weg der Heldinnenreise, damit sie das Leben führen kann, dass sie sich wünscht.

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